Städtische Wohnungsbaugesellschaft unterstützt Kinderschutzbund Friedrichshafen
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshafen mbH (SWG) rückt mit ihrer Weihnachtsspende in diesem Jahr das Thema Kindeswohl in Friedrichshafen in den Fokus. Anstelle von Weihnachtskarten und Geschenken für Geschäftspartner spendet die SWG 1000,- Euro an den Kinderschutzbund Friedrichshafen.
„Uns liegt es sehr am Herzen, dass möglichst alle Kinder schöne Weihnachten haben“, sagt Alrik von Kolzenberg. Die SWG möchte laut dem Geschäftsführer auch dahingehend ein Zeichen setzen, dass Kinder eine gute Bildung bekommen, dass sie in Frieden und guten Verhältnissen aufwachsen können. „Als städtisches Unternehmen ist uns auch der Bezug zu Friedrichshafen wichtig.“
Mit dieser Spende unterstütze die SWG deshalb die wertvolle Arbeit des Kinderschutzbundes in Friedrichshafen, der sich mit verschiedenen Projekten für die jüngsten und verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft einsetzt. Für von Kolzenberg, seit April 2024 SWG-Geschäftsführer, ist die Spende auch Ausdruck der sozialen Verantwortung des städtischen Unternehmens. Mit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum stehe diese grundsätzlich im Zentrum der Arbeit der SWG.
Lobbyarbeit für Kinder
„Unsere Hauptaufgabe ist die Lobbyarbeit für Kinder“, sagt Norbert Büchelmaier, der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Friedrichshafen. „Die Zukunft unserer Gesellschaft sind die Kinder.“ In Friedrichshafen hat sich laut Büchelmaier die Zahl der Kinder, die in Armut leben, in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Im Zentrum der Arbeit des Vereins steht auch der Kampf für die Rechte der Kinder: „Kinder haben unter anderem ein Recht auf Erziehung und Bildung, und auf eine sichere Umgebung“, sagt Büchelmaier. Der Verein organisierte speziell zu diesem Thema eine große Ausstellung in der Volkshochschule Friedrichshafen in diesem Jahr. „Wir müssen uns dort engagieren, wo wir die Möglichkeit haben, Werte bei den jungen Menschen zu verankern“, sagt von Kolzenberg. „Bildung ist der Grundstein dafür, dass wir auch in Zukunft eine lebenswerte und bunte Gesellschaft haben.“
Leuchtturmprojekt: Kindernest
Ein zentrales, dauerhaftes Projekt des Kinderschutzbundes ist das Kindernest im Erdgeschoss des „Blauen Hauses“ in der Häfler Schanzstraße 19. Der Verein bietet hier unabhängig vom Wohnort eine stundenweise Betreuung für alle Kinder ab einem Jahr bis zum Schulalter. Das Kindernest hat von Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Eine ausgebildete pädagogische Fachkraft kümmert sich zusammen mit einer weiteren Mitarbeiterin um die Kinder, es muss kein Berechtigungsnachweis erbracht werden. Auch eine Anmeldung ist nicht zwingend notwendig. Die Betreuung kostet 4,50 bis 5,00 Euro pro Stunde, je nach Alter des Kindes. Der Platz kann telefonisch reserviert werden, bis zu 15 Stunden Betreuung pro Woche sind möglich. „Wir betreuen hier pro Jahr etwa 3000 bis 4000 Kinder“, sagt Büchelmaier. Das Angebot macht der Kinderschutzbund bereits seit 30 Jahren, es ist in der Region einzigartig.
116111 ist die Nummer gegen Kummer
Ein weiteres wichtiges Angebot ist ein Kinder- und Jugendtelefon. Unter 116111, der Nummer gegen Kummer, bekommen Kinder und Jugendliche von Montag bis Freitag (14 bis 20 Uhr) eine kostenfreie, anonyme und vertrauliche Beratung von ausgebildeten Mitarbeitern des Kinderschutzbundes. Das Angebot gibt es seit 40 Jahren, mittlerweile auch per E-Mail unter em@il-Beratung.de. Jedes Jahr werden rund zehn Mitarbeiter für das Angebot qualifiziert, rund 25 Ehrenamtliche engagieren sich dafür in Friedrichshafen. Vom Liebeskummer über Suizidgedanken bis zu sexueller Gewalt reichen die Themen, die besprochen werden, sagt Büchelmaier. Einmal im Monat werde den Mitarbeitern die Möglichkeit für eine Supervision angeboten.
Schutzschirm, Kleiderschrank, Fachberatung
In Zusammenarbeit mit Einzelhändlern in der Stadt bietet der Kinderschutzbund einen Kinderschutzschirm: In mit Logo gekennzeichneten Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen bekommen Kinder Hilfe, wenn sie ein Problem haben. Egal, ob ein Pflaster für eine Wunde benötigt wird oder das Handy verloren wurde. Der Kinderschutzbund bietet darüber hinaus Elternkurse zur gewaltfreien Erziehung und psychologische Fachberatung an, organisiert Besuche bei Familien mit Neugeborenen im Auftrag der Stadt und stellt gut erhaltene Kinderkleider und Spielsachen für Kinder bis fünf Jahren für einen geringen Obulus zur Verfügung.
Spenden werden dringend benötigt
„Wir finanzieren uns ausschließlich über Zuschüsse von der Stadt und Spenden“, sagt Büchelmaier weiter. Der Verein beschäftigt demnach neun Teilzeitangestellte beziehungsweise Minijobber für das Kindernest. Rund 50 Vereinsmitglieder inklusive Vorstand sind im Ehrenamt für den Kinderschutzbund tätig. „Wir müssen jedes Jahr darum kämpfen, dass wir über die Runden kommen“, sagt Büchelmaier. Er bedankte sich bei von Kolzenberg für die SWG-Spende: „Sie helfen uns sehr, das Geld kommt Kindern in Friedrichshafen zu Gute.“
Foto: Norbert Büchelmaier, der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Friedrichshafen (links), freut sich über die Weihnachtsspende von SWG-Geschäftsführer Alrik von Kolzenberg.
Foto: SWG/Alexander Tutschner
