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Wege zum bezahlbaren Wohnen

Der bezahlbare Wohnungsbau steckt in einer Krise, die Wohnungswirtschaft agiert in einer herausfordernden Zeit. In der Beurteilung der Lage waren sich die Redner beim Verbandstag des vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen am 22. Mai 2025 in Reutlingen einig: Veränderungen bei den Vorgaben, den Baustandards und der Förderung sind notwendig, damit Mietwohnungsbau wieder realisiert und der Wohnungsbestand klimafit gemacht werden kann. Für eine entsprechende Entwicklung in der Politik gibt es positive Vorzeichen – auf Ebene der EU, des Bundes und des Landes.

Peter Bresinski, Präsident des vbw, ging in seiner Begrüßung der rund 270 Gäste im Saal in der Stadthalle Reutlingen auf die Lage im Land ein. „Mit der neuen Landesbauordnung ist schon viel erreicht“, bekräftigte er. Dennoch brauche es weitere Erleichterungen bei den Standards und Vorgaben, Änderungen bei der Fördersystematik auf Objekt- und Subjektförderung sowie die schnellere Digitalisierung der Prozesse. Insbesondere die Kommunen sollten mehr Bauland ausweisen und dem Mietwohnungsbau Vorrang geben.

Im „Strategiedialog Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“, den das Land vor drei Jahren ins Leben gerufen hat, beteiligt sich die Wohnungswirtschaft intensiv in diversen Arbeitsgruppen und bei den Projekten. „Wir haben als Branche ein großes Interesse daran, aufgrund wissenschaftlicher Ergebnisse, neue Lösungen für das bezahlbare Wohnungen in Politik und Praxis zu bringen“, so Bresinski.

Strategiedialog: Umsetzung der Erkenntnisse

Prof. Dr. Simone Wunderle vom Staatsministerium Baden-Württemberg berichtete, dass sich aus den Arbeitsgruppen der drei Themensäulen schon gute Best-Practice-Beispiele, Lösungsansätze und Impulse für die Politik ergeben hätten. „Die Arbeitsgruppen behandeln Themen wie den kommunalen Werkzeugkasten, zirkuläres Bauen und insbesondere rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für das bezahlbare und nachhaltige Bauen und Sanieren“, so Wunderle.

Auch aus 18 Förderprojekten stammten die ersten Ergebnisse, die in die politischen Entscheidungsprozesse teils schon eingeflossen sind. Dazu zählt das Projekt ‚Einfach (Um-)bauen und Sanieren: Modellprojekt zu einfachen Sanierungsstrategien der TU München und der GGH Heidelberg‘, zu dem es einen ersten Zwischenbericht gibt. „Beispielsweise das Maßnahmenpaket zur kommunalen Konzeptvergabe, die Neugestaltung von Prämien zur Aktivierung des Wohnungsbestands, Teile der LBO-Reform und zum Gebäudetyp E-Gesetz haben Impulse aus dem Strategiedialog erfahren“, bekräftigte Wunderle und wies auf die Jahresveranstaltung am 7. November 2025 in Stuttgart hin.

Positive Ausblicke auf Bundesebene

„Die Bundesregierung muss mit ihren Bestrebungen für das bezahlbare Bauen und Wohnen Erfolg haben und wir wollen, dass sie das schafft“, brachte Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen die Lage auf den Punkt. Für die ersten 100 Tage habe die Bundesregierung den Bau-Turbo und die Verlängerung der Mietpreisbremse angekündigt. „Es wird eine Kommission geben, in der die streitbehafteten Themen inhaltlich ausgehandelt und zu einem Kompromiss geführt werden sollen“, berichtete Gedaschko. Daran werde sich der GdW intensiv beteiligen, versprach er.

Der Bundesverband fordert eine „Fastlane“ für den Wohnungsbau. Der Wohnungsbau brauche Vorfahrt vor allen anderen Belangen. „Hier kann das Vorgehen der EU zum Vorbild genommen werden. Sie hatte seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine den Erneuerbaren Energien einen Abwägungsvorrang eingeräumt. Dieser Rechtsgedanke muss in Deutschland auf den Wohnungsbau transformiert werden“, so Gedaschko.

Drei notwendige Veränderungen müssen in der Bundespolitik umgesetzt werden: „Um anders bauen zu können, braucht es rechtliche Änderungen. Bei der Förderung darf es künftig keine soziale Unwucht mehr geben und der Klimaschutz muss auf die CO2-Reduktion ausgerichtet werden“, so der GdW-Präsident. „Dafür lasst uns streiten“, beendete er seinen engagierten Vortrag mit dem Titel „Deutschland nach der Wahl“.

vbw-Immo-Preis geht an Patrizia Dausel und Chantal Gaßner

Für hervorragende Bachelorarbeiten zu wohnungswirtschaftlichen Themen an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen zeichnete der vbw Patrizia Dausel und Chantal Gaßner aus. Themen ihrer Arbeiten waren die „Messbarkeit sozialer Nachhaltigkeitskriterien bei Wohnimmobilien“ beziehungsweise die „Dekarbonisierung von Wohngebäuden im Bestand“.

„Wir haben ein großes Interesse an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den wohnungswirtschaftlichen Themen. Daher zeichnen wir schon seit Jahren besonders gelungene Arbeiten mit einer Urkunde und einem Preisgeld von jeweils 500 Euro aus – herzlichen Glückwunsch“, ehrte Verbandsdirektorin Dr. Iris Beuerle abschließend die beiden HfWU-Absolventinnen.

 

Auf den Bildern:

Oben links: Dr. Iris Beuerle (Verbandsdirektorin des vbw), Peter Bresinski (Präsident des vbw), Axel Gedaschko (Präsident des GdW) und Prof. Dr. Simone Wunderle vom Staatsministerium Baden-Württemberg (v.l.n.r.)

Oben rechts: Peter Bresinski, Präsident des vbw

Mitte links: Prof. Dr. Simone Wunderle, Staatsministerium Baden-Württemberg

Mitte rechts und unten links: Axel Gedaschko, Präsident des GdW

Bei der Preisverleihung: Dr. Iris Beuerle, Prof. Markus Mändle (HfWU), die Preisträgerinnen Patrizia Dausel und Chantal Gaßner, Herbert Klingohr (HfWU) und Axel Gedaschko

Fotograf: Michael Tilp

Einen filmischen Rückblick zum vbw-Verbandstag 2025 finden Sie auf Instagram