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Filmreihe "Bei uns ist Zuhause"

Film ab! Unter dem Motto "Bei uns ist Zuhause" zeigt die Wohnungswirtschaft Beispiele zum Klimaschutz beim Bauen und Sanieren. Sie geht der Frage nach, wie dabei die Bezahlbarkeit erreicht oder erhalten werden kann. Vorgestellt werden beispielgebende Vorreiter-Projekte aus Baden-Württemberg - Stuttgart, Mannheim, Heidelberg - aber auch aus Hattingen (NRW) und Hamburg.

Alle Folgen der Serie finden Sie auf auf der YouTube-Playlist der Wohnungswirtschaft

Hier der Direktlink zu den einzelnen Folgen

Fotos: GdW/Simon Gareis

Stuttgart
Hattingen (NRW)
Heidelberg
Hamburg
Mannheim

1 - Gas raus, Wärmepumpe rein - geht das?

100% klimaneutral Heizen – ohne energetische Komplettsanierung und nur mit Wärmepumpen! In Stuttgart setzt die Wohnungsbaugesellschaft SWSG erstmals ein externes Modul mit Wärmepumpen ein und behält Heizkörper, Fenster und Dämmung bei. Entgegen der weit verbreiteten Meinung funktioniert das, spart Kosten und ist dank Ökostrom klimaneutral. So werden allein hier 31 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

Wie das geht? Sehen Sie in diesem Video

Energetische Vollsanierungen sind teuer, Energieeffizienzstandards steigen ständig, Heizkosten sind für viele Haushalte eine extreme Belastung. In Stuttgart zeigt sich jetzt ein alternativer Weg! Die Wohnungsbaugesellschaft SWSG setzt hier auf eine Technologie, mit der die Wärmewende für Mieter bezahlbar bleibt: Dank einer modularen Energiezentrale, die über Wärmepumpen ein Bestandsgebäude versorgt.

Das Besondere am Energiemodul:

  • Komplett vorinstalliert geliefert → schnelle & saubere Montage

  • Nur Strom- und Wasseranschluss nötig

  • Bestehende Heizkörper bleiben erhalten

  • 100 % erneuerbare Energien statt fossiler Technik

Die Kosten sind deutlich niedriger als bei einer energetischen Vollsanierung: 200–250 € pro m² statt 2.000–3.000 € pro m².

Weniger dämmen, sauberer heizen

Lange hieß es, Wärmepumpen lohnen sich nicht in Bestandsgebäuden. Das Projekt beweist das Gegenteil: Sie funktionieren, sparen Kosten und machen klimaneutrales Heizen möglich.

Prof. Dr. Werner Sobek, Experte für nachhaltiges Bauen, fordert daher ein Umdenken:  „Wir müssen weg von ‚immer mehr dämmen‘ – hin zu verbrennungsfreiem und sauberem Heizen.

Der richtige Weg zur Wärmewende

Axel Gedaschko, Präsident des GdW, betont: „Wir müssen CO₂ schnell und effizient reduzieren – ohne die Menschen zu überfordern.“

Das Stuttgarter Pilotprojekt zeigt: Klimaneutralität im Gebäudesektor ist möglich – bezahlbar, effizient und sozial verträglich.

2 - Energetische Sanierung im Preis-Leistungs-Check

Sollte man ältere Häuser auf hohe, gesetzliche Effizienzhaus-Standards sanieren? Oder ist diese Zielsetzung im Hinblick auf die immensen Kosten falsch? Ein Modellprojekt in Heidelberg untersucht, welche Sanierungsmaßnahmen am effizientesten sind. Die GGH (Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz) in Heidelberg testet dies an sieben baugleichen Zeilenhäusern aus den 50er und 60er Jahren.

Wie lässt sich am meisten CO2 vermeiden lässt, ohne dass die Mieten explodieren? Sehen Sie hier im Video

Die ehrgeizigen Klimaziele der kommenden Jahrzehnte erfordern vor allem im Gebäudesektor eine drastische Reduzierung des Energieverbrauchs. Trotz hoher Investitionen in die Dämmung von Gebäuden stagniert der Raumwärmeverbrauch seit rund 2010.

Dieser Frage geht die GGH Heidelberg mit der Technischen Universität München in einem innovativen Forschungsprojekt im Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund nach. Untersucht werden sieben baugleiche Mehrfamilienhäuser aus den 1950er-Jahren – typisch für viele Wohnquartiere in Deutschland. Ziel ist es, herauszufinden, welche Sanierungsmaßnahmen den größten Nutzen für Klima, Kosten und Mieter bieten.

 

 

Getestet werden verschiedene Varianten – von einfachen, kostengünstigen Eingriffen wie der Dämmung der Kellerdecke bis hin zu umfassenden Modernisierungen nach Effizienzhaus-Standard. Erste Ergebnisse zeigen: Einfache Maßnahmen erzielen oft den besten Effekt bei den CO₂-Vermeidungskosten. Aufwändige High-End-Sanierungen bringen im Verhältnis deutlich geringere zusätzliche Einsparungen, sind aber erheblich teurer.

 

 

 

Neben der Energieeffizienz spielt die soziale Verträglichkeit eine zentrale Rolle. „Manchmal ist ein bisschen weniger letztlich mehr – sowohl fürs Klima als auch für die Menschen“, betont GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski. Denn höhere Investitionen führen zwangsläufig zu höheren Mieten – ein Problem, das viele Haushalte überfordert.

 

 

Nicht das technisch Machbare, sondern das sozial Ausgewogene und wirtschaftlich Vernünftige ermöglicht eine sinnvolle, nachhaltige Wärmewende.

Axel Gedaschko, Präsident des GdW (Die Wohnungswirtschaft Deutschland): „Seit einer Dekade investieren wir jährlich Milliarden Euro in die energetische Sanierung – und der Energieverbrauch ist gleichgeblieben.“ Sein Fazit: Der Fokus der staatlichen Förderung sei falsch gesetzt worden. „Statt theoretischer Effizienzhaus-Standards muss der Staat individuelle und sinnvolle Einzelmaßnahmen fördern.“

3 - Löst serielles Bauen die Wohnungsnot?

Mietpreise im Neubau liegen heutzutage oft über 15 Euro pro qm. Grund dafür sind die stark gestiegenen Baukosten. Es gibt aber ein wirkungsvolles Gegenmittel: serielles Bauen mit vorgefertigten Elementen. Damit lassen sich Kosten drücken und – als Holzbauweise realisiert – auch der CO2-Ausstoß senken. Eine noch junge Methode, die kurz vor ihrem Durchbruch steht?

Wie das geht? Sehen Sie in diesem Video

Bezahlbarer Wohnraum für Mannheim

Auf dem ehemaligen US-Militärgelände entsteht mit „Franklin“ ein neuer Stadtteil für mehrere Tausend Menschen – und bezahlbarer Wohnraum ist dabei das zentrale Thema. Die kommunale Baugesellschaft GBG trägt hier eine entscheidende Rolle: Sie besitzt rund 20.000 Wohnungen in Mannheim, viele davon deutlich unter Mietspiegel. In Franklin schafft sie nun nachhaltige und geförderte Wohnungen, die durch staatliche Unterstützung und serielles Bauen möglich wurden.

Förderung und serielle Bauweise ermöglichen bezahlbare Mieten

Von den 167 neuen GBG-Wohnungen in Franklin sind 164 gefördert – und damit für rund 9,20 Euro pro Quadratmeter vermietet. Ohne Förderung und serielle Bauweise lägen die Kosten fast doppelt so hoch. Für die GBG ist es deshalb entscheidend, dass Fördermittel verlässlich und langfristig zur Verfügung stehen, um dauerhaft bezahlbaren Wohnraum planen und schaffen zu können. Gleichzeitig fordert Geschäftsführer Christian Franke von der Politik weniger Bürokratie: „Die Regularien müssen runter.“ Nur so könne der Wohnungsbau effizient, flexibel und im Sinne der Menschen gestaltet werden.

Serielles Bauen als Lösung der Wohnungsnot

Serielles Bauen gilt als Schlüssel, um dem Wohnraummangel in Deutschland wirksam zu begegnen. Diese effiziente Bauweise ist ein industrieller Ansatz, der Qualität, Nachhaltigkeit und Tempo vereint. Vorgefertigte Elemente werden in Fabriken produziert und auf der Baustelle wie ein „Lego-System“ zusammengesetzt – das spart Zeit, reduziert Lärm und steigert die Qualität. So verkürzt sich die Bauzeit um bis zu ein Jahr, und neue Wohnungen können deutlich früher bezogen werden. Als Holzbauweise realiisiert, kann auch der CO2-Ausstoß reduziert werden.

4 - Ran an die Worst-Performer

Als „Worst Performing Buildings“ werden Gebäude bezeichnet, die eine sehr schlechte Energieeffizienz haben – häufig, weil sie kaum oder gar nicht energetisch saniert sind. In Deutschland gibt es davon noch viele. Doch wie lässt sich dieser Sanierungsstau auflösen, ohne dass Wohnen unbezahlbar wird – und bevor uns beim Klimaschutz die Zeit davonläuft?

Welche Strategien möglich sind, sehen Sie hier im Video

Schnell, effizient und bezahlbar: Serielles Sanieren als Schlüssel zur Wärmewende

Die energetische Sanierung von Gebäuden ist oft aufwendig, teuer und zeitintensiv. In Hattingen zeigt ein Projekt, dass es auch anders geht: Durch serielles Sanieren lassen sich Altbauten zügig und kostengünstig auf ein modernes Effizienzniveau bringen.

Bei diesem Verfahren werden ähnliche Gebäude gebündelt und mit vorgefertigten Elementen saniert. Mithilfe von 3D-Scans werden Maße exakt erfasst, sodass Fenster, Türen und Fassadenteile passgenau im Werk gefertigt und vor Ort zeitsparend montiert werden können.

Im Fokus stehen besonders die Worst Performing Buildings – Häuser mit schlechter Dämmung, veralteter Haustechnik und hohen Energieverlusten. Sie verursachen nicht nur hohe Heizkosten, sondern behindern auch das Erreichen der Klimaziele.

Standardisierte Lösungen für Altbauten

Serielles Sanieren eignet sich besonders für gleichförmige Altbauten, wie sie beispielsweise in den 1950er-Jahren errichtet wurden. Durch industrielle Vorfertigung lassen sich die Arbeiten erheblich beschleunigen. In Hattingen erhielten die Gebäude innerhalb einer Woche ihre neue Fassade, und die Baustellen waren deutlich sauberer als bei manueller Dämmung vor Ort.

Damit das Verfahren bundesweit stärker zum Einsatz kommt, sind vereinfachte Genehmigungsverfahren und kürzere Bearbeitungszeiten notwendig. Bürokratische Hürden bremsen häufig die Umsetzung innovativer Sanierungsmethoden.

Auch finanziell bleibt das Modell attraktiv: Die Mieten erhöhen sich moderat, bleiben aber im Bereich des Mietspiegels.

Werkzeug für Klimaneutralität und bezahlbares Wohnen

Serielles Sanieren kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Gebäudesektor leisten. Voraussetzung dafür sind passende politische Rahmenbedingungen und Förderprogramme, die sich an der tatsächlichen CO₂-Reduktion orientieren, statt nur an Effizienzhaus-Standards.

Das Beispiel Hattingen zeigt, dass serielles Sanieren soziale und ökologische Ziele miteinander verbindet – bezahlbares Wohnen und wirksamen Klimaschutz lassen sich damit erfolgreich vereinen.

5 - Günstiger Bauen im „Hamburg-Standard“

Baustandards und gesetzliche Vorgaben haben sich über die letzten Jahrzehnte immer weiter fortentwickelt – und teilweise verselbstständigt. Das Resultat ist zwar eine hohe Bau- und Wohnqualität, aber eben auch explodierende Kosten. Zeit, sich zu fragen, was man wirklich braucht. Aus dieser Einsicht heraus entstand der sogenannte „Hamburg-Standard“ – ein Modell, das auch andernorts Schule macht.

Wie das aussieht, sehen Sie hier im Video

Der Bedarf an Wohnraum ist hoch, gebaut wird jedoch immer weniger, da steigende Kosten, Vorschriften und Standards den Bau erschweren. Daher müssen wir alle Standards überprüfen und bei jedem einzelnen Gebäude fragen: Wem nützt es, welche Funktion erfüllt es und was brauche ich wirklich? Auf diese Weise zahlreiche Einsparpotenziale finden lassen – ohne dass die Wohnqualität leidet.

Am Vielohweg in Hamburg wird der Ansatz des „Hamburg-Standards“ umgesetzt: Ein Prototyp zeigt, wie ein Mindeststandard gute Wohnqualität sichert und unnötige Kosten vermeidet.

Auf alles Unnötige verzichten

Am Vielohweg wurden Baukosten durch gezielte Einsparungen deutlich reduziert: Auf Keller, Tiefgarage und eine dritte Wärmepumpe wurde verzichtet, Decken und Trennwände optimiert. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Wohnqualität unverändert, während die Mieten für die Bewohner niedriger ausfallen.

Ein Vorbild fürs ganze Land

Was es in Deutschland braucht, ist ein verändertes Mindset. Wir müssen uns fragen, ob das, was wir bisher beim Bauen tun, überhaupt richtig ist. 

Der „Hamburg-Standard“ zeigt, wie verbindliche Mindeststandards im Mietwohnungsbau Kosten senken und Bauprozesse vereinfachen können, ohne die Wohnqualität zu beeinträchtigen.

Statt überflüssiger Zusatzanforderungen und teurer Technik wird geprüft, was tatsächlich nötig ist.

Das Pilotprojekt am Vielohweg verdeutlicht, dass auf diese Weise substanzielle Einsparungen möglich sind – ein Modell, das bundesweit als Orientierung dienen und zu einem grundlegenden Umdenken im Wohnungsbau beitragen sollte.